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Lernen am KI-Campus: Die FernUniversität in Hagen macht es möglich. Bildnachweis: KI-Campus

Die FernUniversität in Hagen am KI-Campus

In der vorletzten Folge unseres Online-Formats am 29. Mai 2024 ging es um die FernUniversität in Hagen (FeU) auf dem KI-Campus und dem FeU-KI-Campus-Hub NRW mit seinen vielfältigen Aktivitäten in Hochschullehre und beruflicher Bildung.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema, das aktuell alle Unternehmen und Institutionen beschäftigt. In unserem Projekt fokussieren wir uns auf unterschiedlichen Ebenen auf digitale und (KI-)Kompetenzen, die wir im beruflichen Umfeld benötigen – und natürlich auch darauf, wie diese erlangt werden können.
Digitales und virtuelles Lernen, Blended Learning-Formate, sicherlich immer wieder klassische Lernangebote und zukünftig neue Formen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können: Sie alle tragen dazu bei, dass wir Neues lernen, zusätzlich Kompetenzen erlangen, unser Wissen über die digitale Welt und das Arbeiten in ihr verbessern und sicherer im Berufsalltag unsere Aufgaben erledigen können.

Komfortable Möglichkeiten zu lernen, bietet die FernUniversität in Hagen am KI-Campus.

Jessica Felgentreu arbeitet dort im Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik im Projekt KI-Campus 2.0 und hat als einen Schwerpunkt die strukturierte und curriculare Integration von KI-Campus-Lernangeboten in Hochschullehre und beruflicher Praxis. Mit dem Angebot des KI-Campus werden zahlreiche Themenschwerpunkte zum Thema KI aufgegriffen. Der KI-Campus bietet kostenfreie und offen lizenzierte Lernangebote anhand vielfältiger didaktisierter und modularisierter Kurse mit Quiz- und Aufgabenformaten, digitaler Lernformate wie Videos oder Podcasts sowie digitale Materialen zum Einsatz in Lehre und Praxis an.

In dieser vorletzten Folge unseres Online-Formats gab Frau Felgentreu uns zunächst eine Übersicht über den FernUni-KI-Campus-Hub NRW als KI-Bildungs- und Lernökosystem. Die zentrale Anlauf-, Vernetzungs- und Beratungsstelle wurde eingerichtet, um u. a. bedarfsgerecht KI-Campus-Inhalte zu kuratieren, die speziell auf einzelne Zielgruppen oder Unternehmen zugeschnitten werden. Hinzu kommen regelmäßig stattfindende digitale Open Think Tanks, die als Community of Practice KI in der Hochschullehre & Praxis thematisieren, aber auch ethische Fragestellungen diskutieren. Im „Tool Tip Tuesday“ werden jeden Dienstag online hilfreiche KI-Tools vorgestellt.

Die FeU berät unter dem Dach des Hubs didaktisch und technisch zu Integrations- und Umsetzungsmöglichkeiten der KI-Campus-Inhalte. Dazu entwickelt und pilotiert sie neue Lern- und Qualifizierungsformate. Ganz konkret werden KI-Campus-Inhalte im bestehenden Studiengangs-Modul M.A. Bildungswissenschaft sowie im B.A. Bildungswissenschaft als neues Zertifikatsstudium und eigenständiges Wahlmodul mit zwei Schwerpunkten curricular integriert. Außerdem sind neue wissenschaftliche Weiterbildungsformate und Fortbildungen in der Entwicklung. Die FeU wird im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Weiterbildung z. B. Basiskurse zu „Data Literacy“ und/oder „KI-Basics“ anbieten, in denen KI-Campus-Inhalte eingebettet sind.

Für Herbst 2024 ist zudem ein individuell konzipierter FernUni-KI-Campus@NIRO Blended-Learning-Basiskurs zum Thema „KI & Daten in Lebens- und Arbeitswelten“ geplant.

Das neue, digitale Lernen hat schon länger Einzug gehalten und mit der FernUniversität in Hagen am KI-Campus stehen vielfältige Angebote zur Verfügung, mehr über Künstliche Intelligenz zu lernen.

 

5 Fragen an… Jessica Felgentreu

Menschen, die mit uns gemeinsam in unserem Online-Format relevante Themen aus unserem Projekt-Universum betrachten. Denn persönlich ist immer besser.

Wann hatten Sie Ihre letzte berufliche Weiterbildung und zu welchem Thema?

Jessica Felgentreu: Die letzte berufliche Weiterbildung hatte ich im Rahmen unseres hochschuldidaktischen Programms zum Thema „Konzeption und Gestaltung Augmented-Reality-basierter Lernumgebungen“.  Insbesondere spannend waren hier die Potenziale und Herausforderungen dieser Technologie für das Lehren und Lernen mitzunehmen und AR-Lösungen mit Hilfe von Tools direkt umzusetzen. AR (Augmented Reality) ist eine Technologie zur Erweiterung und Überlagerung der realen Welt mit virtuellen Informationen.In der heutigen durch KI und Technologien geprägten und getriebenen Lebens- und Arbeitswelt ist es umso wichtiger, offen für unterschiedlichste Technologien zu sein und diese gleichzeitig zielgerichtet im eigenen beruflichen Bereich ausprobieren zu können. Zu AR und VR (Virtual Reality) forsche und entwickle ich ebenso selbst im F&E-Projekt XR4Healthcare, in dem es um interaktionsorientierte digitale Kompetenzentwicklung von Bildungspersonal im Gesundheitswesen und immersiven Lernerfahrungen mit Mixed-Reality-Technologie in der beruflichen Bildung geht.

Woran arbeiten Sie in Ihrem beruflichen Umfeld und wie könnte dies zu unserem Projekt passen?

Jessica Felgentreu: Im weiteren Projekt „KI-Campus 2.0“ an der FernUniversität in Hagen (FeU) haben wir unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia de Witt mit dem FeU-KI-Campus-Team den FeU-KI-Campus-Hub NRW aufgebaut.

Der Hub verfolgt am KI-Campus 2.0 das kontinuierliche Ziel, sich als zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle für Hochschulen und mittelständische Unternehmen (KMU) in Nordrhein-Westfalen weiter zu etablieren und zielgerichtet ein umfassendes KI-Bildungs- und Ökosystem aufzubauen, indem er Akteure und Akteurinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. Unsere Hauptmission ist es, den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu KI in der hochschulischen und beruflichen Bildungspraxis zu fördern und Kooperationen zu ermöglichen. Der Fokus liegt dabei ebenso auf der Bedarfsermittlung für Lernangebote und Weiterbildungsmaßnahmen zu KI, einer praxisorientierten Umsetzung und Maßnahmen für eine kompetente Auseinandersetzung mit den neuesten Entwicklungen durch KI zu generieren. Durch die bedarfsorientierte Integration von KI-Lernangeboten und neuen Qualifizierungsformaten, die Community of Practice „KI in der Hochschullehre nutzen“ und die Einrichtung eines Didaktik ExperienceLabs als Experimentierraum wird eine umfassende, unterstützende und nachhaltige Umgebung für die KI-Kompetenzentwicklung nachhaltig ausgebaut.

Wir beraten unterschiedliche Akteure bei ihren Weiterbildungs- bzw. Fortbildungsbedarfen zum Thema KI und holen sie mit kuratierten, zielgruppenspezifischen KI-Campus-Lernangeboten ab. Genau hier ist der Match zu Ihrem Projekt, nämlich Weiterbildungsbedarfe aufzudecken, mit den aktuellen Lernangeboten des KI-Campus abzugleichen und mit unserer didaktischen Expertise neue Lern- und Qualifizierungsformate zu entwickeln, zu pilotieren bzw. Weiterbildungsangebote qualitativ und quantitativ auszubauen.

Wir arbeiten an einem Weiterbildungsverbund für unsere Region. Was spielt dabei für Sie eine besonders wichtige Rolle?

Jessica Felgentreu: Hier fallen mir ganz klar vier Aspekte ein, die regionale Vernetzung und Kooperation, zielgerichtete Beratung und der Wissenstransfer. Weiterbildungsbedarfe können branchenspezifisch in der Region identifiziert und mit den erforderlichen Kompetenzen von Fachkräften abgeglichen werden, um dazu maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote und Schulungen zu entwickeln und gebündelt zur Verfügung zu stellen. 

Neben der Bündelung und dem Angebot an Weiterbildungen sind darüber hinaus interessengeleitete Diskurse zu aktuellen Themenbereichen wie KI zu führen, innovative Impulse aufzunehmen und neue Erkenntnisse wieder in die Unternehmen hineinzubringen bzw. über den Verbund breiter zugänglich zu machen. Ähnlich ist es in unserem Hub. Über unsere Community of Practice haben wir vier Open Think Tanks aufgebaut, in denen es um relevante Themen zu KI und Didaktik, Ethik, Curriculumsentwicklung und innovativen Lern- und Qualifizierungsformaten geht. Darüber hinaus fördern wir den interdisziplinären Austausch, bieten Best Practices und sind praktisch ein regionaler Feldvernetzer in Sachen KI in der hochschulischen und beruflichen Bildungspraxis.

Wo sehen Sie in Zukunft die größte Herausforderung, wenn wir noch digitaler arbeiten?

Jessica Felgentreu: Die größte Herausforderung, wenn wir noch digitaler arbeiten, sehe ich in der kontinuierlichen Anpassung und Integration neuer Technologien in bestehende Bildungs- und Arbeitsprozesse. Dabei spielen für mich Faktoren wie technologische und menschliche Anpassungsfähigkeit, Ethik, Datenschutz, aber auch die Arbeits- und Lernkultur eine wichtige Rolle – die Berücksichtigung und der Einbezug dieser Faktoren sehe ich als Notwendigkeit. 

Gibt es Ihrer Meinung nach ein oder zwei ganz wichtige Kompetenzen, die wir unabhängig von digitalen Kenntnissen besitzen sollten?

Jessica Felgentreu: Ja, neben digitalen Kompetenzen sind für mich die zwei relevantesten, das kritische Denken und soziale Kompetenzen. Denn trotz aller technologischer Veränderungen bleibt für mich der Mensch immer im Mittelpunkt, sei es in Bezug auf die Entwicklung und den Einsatz von, der Umgang oder die Entscheidungsfindung mit sowie das Wissen über KI und Technologien.

proWeiterbildung PLUS bedankt sich für die Beantwortung der Fragen!

Jessica Felgentreu arbeitet am KI-Campus-Hub NRW der FernUniversität in Hagen im Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik. Bildnachweis: FernUniversität in Hagen

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