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Weiterbildung im Dialog: ProWeiterbildung PLUS fragt, Koch-Chemie GmbH antwortet!

Als mittelständisches Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitenden ist die Koch-Chemie GmbH seit fast 60 Jahren auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Reinigungs- und Pflegeprodukten für Gewerbekunden im Automotive-Sektor spezialisiert. Gegründet 1968, blieb das Unternehmen bis 2016 in Familienbesitz und hat seinen Stammsitz seit jeher in Unna. Seit 2017 ist die Koch-Chemie GmbH Teil der Business-Unit „Motion & Industry“ der französischen Novarc-Gruppe und profitiert von deren Innovationskraft, Investitionen und Synergien.

Beim Besuch im Industriegebiet Ost in Unna wird schnell klar: Die Koch-Chemie GmbH hat eine Formel gefunden, um Tradition und zukunftsorientiertes Wachstum miteinander zu verbinden und daraus eine erfolgsversprechende Mischung zu kreieren. Während das ursprüngliche Haupthaus heute das Team Forschung & Entwicklung beherbergt, sind die weiteren Unternehmensbereiche in modernisierten Gebäuden und Hallen untergebracht, die stetig erweitert und den wachsenden Anforderungen angepasst wurden. Ein besonderes Highlight ist das firmeneigene Schulungszentrum, das Koch-Chemie CompetenceCenter. Hier ermöglichen ein moderner Seminarraum, praxisnahe Werkstattnachbildungen und spezialisierte Arbeitsstationen zur realitätsnahen Anwendung und Schulung der Produkte.

Mitarbeiterförderung und Weiterbildung haben bei Koch-Chemie Priorität. Neben der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für nachhaltige Weiterbildung setzt das Unternehmen vor allem auf Eigenverantwortung und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Svenja Schuller, Chief People and Culture Officer, betont: „Jeder Vorgesetzte kennt sein Team am besten, um Weiterbildungspotenziale zu erkennen und gezielt zu fördern. Eigenverantwortung und Selbstbefähigung sind uns besonders wichtig, denn nur so können wir die individuellen Stärken unserer Mitarbeitenden optimal entfalten.“

Im Interview geben Expert*innen aus verschiedenen Positionen – darunter Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer), Svenja Trinczek (People and Culture Officer) und Anne Nötzel (People and Culture Workingstudent) – spannende Einblicke in die Weiterbildungsstrategien und -konzepte der Koch-Chemie GmbH.

Wenn Sie das Thema Weiterbildung in Ihrem Unternehmen in drei Wörtern beschreiben müssten, welche wären das und warum?

Svenja Schuller: „Innovation, Wachstum, Bindung. Weiterbildung ist für uns ein Schlüssel, um innovative Lösungen zu entwickeln, das berufliche und persönliche Wachstum unserer Mitarbeiter*innen zu fördern und eine langfristige Bindung an das Unternehmen zu stärken.“

Welche spezifischen Weiterbildungsprogramme bieten Sie Ihren Mitarbeiter*innen an?

Anne Nötzel: „Ich möchte aus meiner Perspektive die Young Talents hervorheben. Hiermit bezeichnen wir unsere Praktikanten, Auszubildenden und Werkstudenten. Für uns steht fest, dass unsere Azubis nach erfolgreicher Ausbildung eine Festanstellung angeboten bekommen. Wir freuen uns immer über jeden Schülerpraktikanten. Und über die Möglichkeit zu unterstützen, ihnen berufliche Perspektiven aufzuzeigen und sie bei der Gestaltung ihrer persönlichen Zukunft zu begleiten. Auch Langzeitpraktikanten begleiten wir gerne im Rahmen ihrer individuellen beruflichen Weiterentwicklung. Als Werkstudentin durfte ich imUnternehmen meine Bachelorarbeit schreiben und habe natürlich das Privileg, dass ich nebenmeiner Akademischen Ausbildung auch noch Wertvolle Praxiserfahrung sammeln kann. Nach Abschluss des Studiums übernimmt die KCX ihre Werkstudenten oftmals in eine Vollzeitanstellung.“

Svenja Schuller: „Unsere Mitarbeitenden profitieren von einem vielfältigen Weiterbildungsangebot, das sowohl auf die Anforderungen der Branche als auch auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht. Dazu gehören technische Schulungen, in denen Spezialkurse zu chemischen Prozessen und aktuellen Sicherheitsstandards angeboten werden. Für angehende Führungskräfte gibt es ein eigenes Führungskräfteentwicklungsprogramm, das gezielt auf die Übernahme von Verantwortung vorbereitet. Um den bevorstehenden Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen, aber auch die damit einhergehenden Chancen bestmöglich zu nutzen, bieten wir Trainings zu digitalen Kompetenzen an, etwa im Bereich künstliche Intelligenz und Datenanalyse. Für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit stehen unseren Mitarbeitenden zudem Sprachkurse zur Verfügung. Neben diesen Punkten fördern wir auch die individuelle Entwicklung durch persönliche Budgets zur Teilnahme an externen Zertifikatslehrgängen oder Studiengängen. Damit unterstützen wir unsere Mitarbeitenden dabei, sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln.“

Wie identifizieren Sie die individuellen Weiterbildungsbedarfe Ihrer Mitarbeiter*innen?

Svenja Trinczek: „Die individuellen Weiterbildungsbedarfe unserer Mitarbeiter*innen identifizieren wir durch einen strukturierten, mehrstufigen Prozess:

  1. Regelmäßige Mitarbeitergespräche
    In Jahres- oder Entwicklungsgesprächen sprechen Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden gezielt über Kompetenzen, Ziele und Entwicklungswünsche.
  2. Analyse von Aufgaben und Rollenanforderungen
    Wir prüfen regelmäßig, welche Kompetenzen für bestehende und zukünftige Rollen notwendig sind – z. B. bei der Einführung neuer Technologien oder bei strategischen Veränderungen.
  3. Führungskräftebeobachtungen
    Vorgesetzte geben konkrete Rückmeldungen zu beobachteten Stärken und Entwicklungsfeldern.
  4. Eigeninitiative fördern
    Mitarbeitende können auch eigenständig Weiterbildungswünsche äußern. Wir schaffen dafür eine offene Kultur und bieten transparente Wege zur Antragstellung oder Beteiligung an Lernprojekten
    .“

Wie beeinflusst das Thema Weiterbildung die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen?

Svenja Schuller: „Die Investition in unsere Kompetenzen zeigt, dass das Unternehmen an uns glaubt. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Loyalität. Kolleg*innen berichten oft, dass sie sich durch Schulungen wertgeschätzt und zukunftssicher fühlen.“

Gibt es Beispiele für erfolgreiche Weiterbildungsgeschichten aus Ihrem Unternehmen?

Svenja Schuller: „Im Unternehmen gibt es zahlreiche Beispiele, wie gezielte Weiterbildung unterschiedliche Karrierewege geebnet haben: z. B. wenn Mitarbeitende den Weg vom Produktionsmitarbeiter zum Meister gehen oder durch Zusatzqualifikationen neue Verantwortungsbereiche übernehmen. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, dass individuelle Weiterbildungsmaßnahmen und gezielte Qualifizierung eine effektive Potentialentwicklung ermöglichen.“

Anne Nötzel: „Ich möchte den Kollegen Matthias Walkusch hervorheben. Er kam 2016 im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung zu uns, wurde dann aufgrund hervorragender Leistungen fest angestellt. Zunächst noch befristet, wurde das Arbeitsverhältnis zügig in eine unbefristete Anstellung umgewandelt. Zusammen mit dem Mitarbeitenden wurde ein Entwicklungsplan erarbeitet, um die weitere berufliche Laufbahn zu fixieren. Die Fortbildung zum Technischen Betriebswirt des Mitarbeitenden unterstützen wir mit großer Begeisterung.

Svenja Schuller: „Weitere Beispiele sind die Entwicklung von unserem Lagerleiter Sebastian Dangl zu einem Team Lead Logistics – HUB, Tim Feldmann vom Produzenten zum Industriemeister und Timo Koch – von der studentischen Hilfskraft zum Social Media Manager.

Svenja Trinczek: „Und Laura Koch – von der Einkäuferin zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin.“

Wie integrieren Sie neue Technologien in Ihre Weiterbildungsangebote?

Svenja Schuller: „Wir setzen zum Beispiel auf Mobile Learning. Hier speziell auf Apps, die ein flexibles zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglicht. Unsere Auszubildenden nutzen eine eigene interne Wissensdatenbank, in der beispielsweise Prüfungen aus den Vorjahren zur optimalen Klausurvorbereitung bereitgestellt werden.

Daneben haben wir noch eine interne Know-How-Datenbank, die zum einen aktuelles Fachwissen aus den Abteilungen als auch allgemeines, oftmals historisches, Wissen sammelt und für alle zugänglich macht – so bleibt das Wissen auch in der Zukunft abrufbar.

Für den ortsunabhängigen Wissenstransfer bieten wir regelmäßig die Teilnahme an internen und externen Webinaren und Podcasts an. Die internen Webinare werden über Teams durchgeführt und stehen anschließend als Archivmaterial zur Verfügung.

Im firmeneigenen Schulungszentrum können sowohl interne Weiterbildungen als auch Kundenschulungen stattfinden – dank moderner Technik auch digital, mit flexiblen Raumkonzept und Live-Übersetzungen.“

 

Vielen Dank an Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer), Svenja Trinczek (People and Culture Officer), Anne Nötzel (People and Culture Workingstudent) und der Koch-Chemie GmbH für die Bereitschaft, als Interviewpartnerinnen zur Verfügung zu stehen, sowie für das informative Gespräch.

Team Koch-Chemie GmbH. V.l.n.r.: Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer), Timo Koch (Social Media Manager) und Svenja Trinczek (People and Culture Officer) I © WFG Kreis Unna

Unternehmensrundgang. V.l.n.r.: Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer), Andreas Mende (Chief Production Officer), Detlef Eickholz (Technical Manager International), Timo Koch (Social Media Manager) und Svenja Trinczek (People and Culture Officer) I © WFG Kreis Unna

Gruppenfoto Unternehmensbesuch. V.l.n.r.: Svenja Trinczek (People and Culture Officer), Detlef Eickholz (Technical Manager International), Timo Koch (Social Media Manager), Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer), Andreas Mende (Chief Production Officer) und Lisa Schafran (Projektmanagerin Fachkräftesicherung, WFG Kreis Unna) I © WFG Kreis Unna

Teamfoto mit Azubis. V.l.n.r.: Bennet Begrow (Auszubildender Industriekaufmann), Timo Koch (Social Media Manager), Jan-Luca Stratmann (Auszubildender Industriekaufmann), Svenja Schuller (Chief People and Culture Officer) und Rose Rostom (Auszubildene Industriekauffrau) I © Koch-Chemie GmbH

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