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Das Lehr- und Forschungsangebot der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Meschede zielt darauf, Angebote bereitzustellen, um auch berufsbegleitend Kompetenzen für die Produktion der Zukunft zu erlangen. © Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Fit für die Produktionstechnik von morgen

In dieser Folge unseres Online-Formats fokussierten wir uns auf die Frage, welche Kompetenzen in der Produktion von morgen eine Rolle spielen und welche Möglichkeiten sich durch eine wissenschaftliche Ausbildung mit Praxisbezug eröffnen.

Im Rahmen unseres Projektes beschäftigen wir uns unter anderem intensiv mit der REGIO-Jobfamilie Produktion. Auch produzierende Unternehmen müssen im Zuge wachsender Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse mit zahlreichen Veränderungen rechnen. Die Anforderungen an Beschäftigte in der Produktion sind gewachsen und digitale Kompetenzen gehören immer mehr dazu. Dazu werden bald für die REGIO-Jobfamilie Produktion auch die passenden Kompetenzmodelle auf dieser Projektwebseite zur Verfügung gestellt.

Prof.- Dr. Ing Matthias Hermes ist Studiengangsleiter Master Produktionstechnik an der Fachhochschule Südwestfalen und gab einen Impuls, welche digitalen Kompetenzen zukünftig im Arbeitsalltag gebraucht werden.
Er stellte vor, welche zwei wesentlichen Bildungsangebote am Standort Meschede vor dem Hintergrund des Digitalen Wandels existieren und erläuterte zwei Beispielangebote der Hochschule für Unternehmen im Bereich des Digitalen Wandels.
Am Standort Meschede wurde bereits 1964 eine Ingenieurschule gegründet. Seit 2002 gibt es dort die Fachhochschule Südwestfalen mit rund 3.600 Studierenden. Das Lehrangebot wird eng verzahnt gestaltet und umfasst die Lehreinheiten Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaft. Die Studierenden werden aktiv in die Forschung eingebunden.

Neben klassischen Bachelor-Studiengängen gibt es am Standort Meschede zudem innovative Master-Studiengänge wie zum Beispiel den Verbundstudiengang Maschinenbau Produktion mit den inhaltlichen Schwerpunkten Technik, Automatisierung und Organisation oder den Studiengang Data Science, der berufsbegleitend angeboten wird. Beide eignen sich für Beschäftigte aus produktionstechnischen Unternehmen der Region.

Im zweiten Teil dieser Online-Folge ging Prof.-Dr. Ing Matthias Hermes auf zwei Forschungsprojekte ein, deren Ergebnisse den produzierenden Unternehmen zukünftig Vorteile bringen könnten: Im Rahmen des European Digital Innovation Hub Südwestfalen wird ein digitales Assistenzsystem für die Facharbeit in der Produktion entwickelt. Ein weiteres Projekt zielt auf die anwendungsnahe Ausbildung in der Schweißtechnik durch den Einsatz von Cobot-Technologie.

Insgesamt durften wir die FH Südwestfalen am Standort Meschede als eine sehr moderne Hochschule mit regionalem Bezug kennenlernen. Auch berufsbegleitend, in Vollzeit und praxisintegrierend kann aus unterschiedlichen Studiengängen ausgewählt werden. Innovative Lehre und Forschung zu aktuellen Produktionsthemen, eine Lernfabrik, hybride Lehrveranstaltungen und gleichzeitig ein starker Laborbezug durch verschiedene Projektvorhaben gehören dazu.

5 Fragen an… Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes

Menschen, die mit uns gemeinsam in unserem neuen Online-Format relevante Themen aus unserem Projekt-Universum betrachten. Denn persönlich ist immer besser.

Wann hatten Sie Ihre letzte berufliche Weiterbildung und zu welchem Thema?

Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes: Ich muss mich als Dozent und Wissenschaftler an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften ständig weiterbilden, um gegenüber kooperierenden Unternehmen und Studierenden glaubhaft zu sein. Vor allem das interdisziplinäre Umfeld der Fertigungstechnik ist hier besonders fordernd. In diesem Jahr habe ich unter anderem an einer Schulung für unseren neuen Laborcobot teilgenommen, ferner habe ich mich mit aktueller Schweißtechnik bei einem führenden Hersteller vertraut gemacht, von dem ich auch aktuell drei Anlagen für unser Labor beschafft habe, und auch eine Schulung für eine neue FEM-Software war dabei. Fertigungstechnologie und Digitalisierung sind dabei immer Hauptinhalt meiner Weiterbildungen. Das Ziel ist jedoch, das Wissen in Lehre und Forschung zu nutzen und weiterzugeben.

Woran arbeiten Sie in Ihrem beruflichen Umfeld und wie könnte dies zu unserem Projekt passen?

Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes: Wir machen aktiv Forschung im Bereich Fertigungstechnik zusammen mit Unternehmen der Region. Unserer Ergebnisse werden direkt in den Unternehmen eingesetzt. Aktuell bearbeiten wir in meinem Labor verschiedene Drittmittelprojekte aus den Bereichen Luftfahrttechnik, Digitale Produktion und innovative Umformtechnik. Ferner bin ich in verschiedenen Beratungsprojekten für Unternehmen im Bereich der E-Mobilität eingebunden.

Wir arbeiten an einem Weiterbildungsverbund für unsere Region. Was spielt dabei für Sie eine besonders wichtige Rolle?

Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes: Es ist besonders wichtig, alle Angebote und Stärken der Region transparent zu machen und Informationen darüber zur Verfügung zu stellen. Ein Weiterbildungsverbund öffnet dabei für alle die vielfältigen Möglichkeiten in diesem Bereich. Deshalb habe ich in meinen Vorträgen bei Ihnen über das umfangreiche Angebot der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Meschede berichtet. Interessant sind in diesem Zusammenhang unsere berufsbegleitenden Studiengänge.

Wo sehen Sie in Zukunft die größte Herausforderung, wenn wir noch digitaler arbeiten?

Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes: Die Digitalisierung darf kein Selbstzweck werden. Ich sehe die Gefahr, dass die starke Vernetzung und Informationsflut, die auf uns Individuen einwirkt, unsere kreativen Denkprozesse zu stark beeinflussen und so zweckmäßige Gedanken, Entscheidungen und Ideen gehemmt oder negativ beeinflusst werden. Das können wir uns nicht leisten, ist aber in allen Bereichen spürbar.

Gibt es Ihrer Meinung nach ein oder zwei ganz wichtige Kompetenzen, die wir unabhängig von digitalen Kenntnissen besitzen sollten?

Prof. Dr. Ing. Matthias Hermes: Fachlichen Sachverstand und Kreativität. Wir brauchen in Zukunft Macher – keine Phrasenreiter, sonst werden wir die kommenden Herausforderungen nicht schaffen. Vor allem junge Menschen müssen wir davon überzeugen.

proWeiterbildung PLUS bedankt sich für die Beantwortung der Fragen!

 

Tragen Sie doch schon einmal die kommende Folge in Ihrem Kalender ein.
Am 25. Oktober 2023 erfahren Sie mehr zum Talent Index als wissenschaftliche Grundlage von Kompetenzprofilen.

Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein.

Prof. Dr.-Ing. Matthias Hermes, Professor für umformende Fertigungstechnologien und Studiengangsleiter für den Masterstudiengang Maschinenbau Produktion an der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Meschede; Foto: Matthias Hermes

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